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Yafang Merker-Qi, Berlin


Malerin und Keramikerin, geb. 1965 in Hefei/China, 1992-1996 Dozentin für Kunst und Gestaltung an der Hochschule für Architektur und Design Anhui in Hefei, 1997 – 1999 wiss. Mitarbeiterin des Sinologischen Instituts der Freien Universität Berlin, 2000 Gründung des Keramikateliers „Moyazhay“ in Berlin, zahlreiche Ausstellungen.

„Vasen wie aus vergangenen Dynastien. Bilder extatischer Dynamik“ (Porzellan mit Blau-Weiß-Dekor):

Sieht man sich dem Spektrum der Werke der Künstlerin gegenüber, meint man sie personifiziere die Synthese von fernöstlicher Tradition und westlicher Moderne.
Yafangs künstlerische Wurzeln liegen in Jingdezhen, wo sie bei den alten Meistern der Porzellanherstellung die Geheimnisse der chinesischen Kunstkeramik studierte.
Aus dieser feingliedrig-meditativen Arbeit mit und auf dem weißen Gold bricht sie mit ihrer Malerei aus.
Ihre großformatigen Gemälde sprechen eine Sprache vergleichbar dem action-painting Jackson Pollocks. Vor amorphe Farbflächen wirft sie lavierend und in breitem Strich tiefschwarze Linien, der chinesischen Kalligraphie entlehnt.
Die Konturen zerfließen in der Fläche und graben sich wie tiefe Spuren einer eruptiven Bewegung in den Hintergrund.
Die Bilder der Berliner Schaffensperiode der Künstlerin spiegeln den transkulturellen Austausch zwischen Ost und West.
Ist ein Dialog möglich? Und wenn ja, wer könnte mit wem in der Friedrichstrasse kommunizieren? Ost mit West, Ferner Osten mit Nahem Westen, Mittelalter mit Postmoderne? Die chinesische Künstlerin beschäftigt sich mit den Möglichkeiten von Austausch, Transfer und Verständigung. Sie setzt sich mit der Geschichte des deutsch-chinesischen Kulturdialogs auseinander und ist dabei auf der Suche nach einem Standort für ihre eigenen Werke.